Dreißiger-Abschnitt 294

[Zu Dreißiger 293]

294,1      Daz ir den künec gelastert hât,       
294,2      welt ir mir volgen, so ist mîn rât
294,3      unt dunct mich iwer bestez heil,
294,4      nemt iuch selben an ein brackenseil
294,5      unt lât iuch für in ziehen.
294,6      iren megt mir niht enpfliehen,
294,7      ich bringe iuch doch betwungen dar:
294,8      nimt man iwer unsanfte war."
294,9         den Wâleis twanc der minnen kraft
294,10      swîgens. Keie sînen schaft
294,11      ûf zôch und frumt im einen swanc
294,12      anz houbet, daz der helm erklanc.
294,13      sprach er "du muost wachen.
294,14      âne lînlachen
294,15      wirt dir dîn slâfen hie benant:
294,16      ez zilt al anders hie mîn hant:
294,17      ûf den snê du wirst geleit.
294,18      der den sac von der müle treit,
294,19      wolt man in bliuwen,
294,20      in möhte lazheit riuwen."
294,21         frou minne, hie seht ir zuo:
294,22      ich wæn manz iu ze laster tuo:
294,23      wan ein gebûr spræche sân,
294,24      mîme hêrrn diz getân.
294,25      er klagt ouch, möhter sprechen.
294,26      frou minne, lât sich rechen
294,27      den werden Wâleise:
294,28      wan liez in iwer vreise
294,29      unt iwer strenge unsüezer last,
294,30      ich wæn sich werte dirre gast.
  [Zu Dreißiger 295]