Dreißiger-Abschnitt 632

[Zu Dreißiger 631]

632,1      sprach diu magt mit sinnen       
632,2      "hêr, wen solt ich minnen?
632,3      sît mir mîn êrster tag erschein,
632,4      wart rîter nie dechein
632,5      ze dem ich ie gespræche wort,
632,6      wan als ir hiute hât gehôrt."
632,7         "sô möhten iu doch mære komn,
632,8      ir mit manheit hât vernomn
632,9      bejagten prîs mit rîterschaft,
632,10      und wer mit herzenlîcher kraft
632,11      nâch minnen dienst bieten kan."
632,12      sus sprach mîn hêr Gâwân:
632,13      des antwurt im diu clâre magt
632,14      "nâch minne ist diens mich verdagt.
632,15      wan der herzoginne von Lôgroys
632,16      dient manc rîter kurtoys,
632,17      beidiu nâch minne und umb ir solt.
632,18      der hât maneger hie geholt
632,19      tjostieren wirz sâhen.
632,20      ir keiner nie nâhen
632,21      kom als ir uns komen sît.
632,22      den prîs ûf hœhet iwer strît."
632,23         er sprach zer meide wol gevar
632,24      "war kriegt der herzoginne schar,
632,25      sus manec rîter ûz erkorn?
632,26      wer hât ir hulde verlorn?"
632,27      si sprach "daz hât roys Gramoflanz,
632,28      der der werdekeite kranz
632,29      treit, als im diu volge giht.
632,30      hêr, des erkenne ich anders niht."
  [Zu Dreißiger 633]