Dreißiger-Abschnitt 650

[Zu Dreißiger 649]

650,1      Sîn herze enbôt sîn dienst her       
650,2      der küneginne: ouch ist sîn ger,
650,3      daz al der tavelrunder schar
650,4      sînes diens nemen war,
650,5      daz si an triwe denken
650,6      und im freude niht verkrenken,
650,7      daz si iu komen râten."
650,8      al die werden des bâten.
650,9         Artûs sprach "trûtgeselle mîn,
650,10      trac disen brief der künegîn,
650,11      lâz si dran lesen unde sagn,
650,12      wes wir uns frewen und waz wir klagn.
650,13      daz der künec Gramoflanz
650,14      hôchvart mit lôsheite ganz
650,15      gein mîme künne bieten kan!
650,16      er wænt, mîn neve Gâwân
650,17      Cidegast, den er sluoc,
650,18      von er kumbers hât genuoc.
650,19      ich sol im kumber mêren
650,20      und niwen site lêren."
650,21         der knappe kom gegangen
650,22      er wart wol enpfangen.
650,23      er gap der küneginne den brief,
650,24      des manec ouge über lief,
650,25      ir süezer munt gelas
650,26      al daz dran geschriben was,
650,27      Gâwâns klage und sîn werben.
650,28      done liez och niht verderben
650,29      der knappe zal den frouwen warp
650,30      dar an sîn kunst niht verdarp.
  [Zu Dreißiger 651]