Dreißiger-Abschnitt 249

[Zu Dreißiger 248]

249,1      Der valscheite widersaz       
249,2      kêrt ûf der huofslege kraz.
249,3      sîn scheiden dan daz riwet mich.
249,4      alrêrst nu âventiurt ez sich.
249,5         do begunde krenken sich ir spor:
249,6      sich schieden die riten vor.
249,7      ir slâ wart smal, diu ê was breit:
249,8      er verlôs se gar: daz was im leit.
249,9      mær vriesch der junge man,
249,10      von er herzenôt gewan.
249,11         do erhôrte der degen ellens rîch
249,12      einer frouwen stimme jæmerlîch.
249,13      ez was dennoch von touwe naz.
249,14      vor im ûf einer linden saz
249,15      ein magt, der fuogte ir triwe nôt.
249,16      ein gebalsemt ritter tôt
249,17      lent ir zwischenn armen.
249,18      swenz niht wolt erbarmen,
249,19      der si sitzen sæhe,
249,20      untriwen ich im jæhe.
249,21         sîn ors gein ir wante
249,22      der wênic si bekante:
249,23      si was doch sîner muomen kint.
249,24      al irdisch triwe was ein wint,
249,25      wan die man an ir lîbe sach.
249,26      Parzivâl si gruozte unde sprach
249,27      "frouwe, mir ist vil leit
249,28      iwer senelîchiu arebeit.
249,29      bedurft ir mînes dienstes iht,
249,30      in iwerem dienste man mich siht."
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