Dreißiger-Abschnitt 615

[Zu Dreißiger 614]

615,1      Nun ist hie niemen denne wir:       
615,2      frouwe, tuot genâde an mir."
615,3         si sprach "an gîsertem arm
615,4      bin ich selten worden warm.
615,5      gein ich niht wil strîten,
615,6      irn megt wol zandern zîten
615,7      diens lôn an mir bejagn.
615,8      ich wil iwer arbeit klagn,
615,9      unz ir werdet wol gesunt
615,10      über al swâ ir sît wunt,
615,11      unz daz der schade geheile.
615,12      ûf Schastel_marveile
615,13      wil ich mit iu kêren."
615,14      "ir welt mir freude mêren,"
615,15      sus sprach der minnen gernde man.
615,16      er huop die frouwen wol getân
615,17      mit drucke an sich ûf ir pfert.
615,18      des dûht er si vor niht wert,
615,19      do er si ob dem brunnen sach
615,20      unt si twirhlingen sprach.
615,21         Gâwân reit dan mit freude siten:
615,22      doch wart ir weinen niht vermiten,
615,23      unz er mit ir klagete.
615,24      er sprach daz si sagete
615,25      war umbe ir weinen wære,
615,26      daz siz durch got verbære.
615,27      si sprach "hêrre, ich muoz iu klagn
615,28      von dem der mir hât erslagn
615,29      den werden Cidegasten.
615,30      des muoz mir jâmer tasten
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