Dreißiger-Abschnitt 402

[Zu Dreißiger 401]

402,1      Doch vernemt durch iwer güete,       
402,2      wie ein lûter gemüete
402,3      fremder valsch gefrumte trüebe.
402,4      ob ich iu fürbaz üebe
402,5      diz mære mit rehter sage,
402,6      kumt irs mit mir in klage.
402,7         dô sprach der künec Vergulaht
402,8      "hêrre, ich hân mich des bedâht,
402,9      ir sult rîten dort hin în.
402,10      magez mit iweren hulden sîn,
402,11      ich priche iu nu gesellekeit.
402,12      ist ab iu mîn fürbaz rîten leit,
402,13      ich lâz swaz ich ze schaffen hân."
402,14      sprach der werde Gâwân
402,15      "hêr, swaz ir gebietet,
402,16      billîche ir iuch des nietet:
402,17      daz ist och âne mînen zorn
402,18      mit guotem willen gar verkorn."
402,19         dô sprach der künec von Ascalûn
402,20      "hêrre, ir seht wol Schamfanzûn.
402,21      ist mîn swester ûf, ein magt:
402,22      swaz munt von schœne hât gesagt,
402,23      des hât si volleclîchen teil.
402,24      welt irz iu prüeven für ein heil,
402,25      deiswâr muoz si sich bewegen
402,26      daz se iwer unz an mich sol pflegen.
402,27      ich kum iu schierre denn ich sol:
402,28      ouch erbeit ir mîn vil wol,
402,29      gesehet ir die swester mîn:
402,30      irn ruocht, wolt ich noch lenger sîn."
  [Zu Dreißiger 403]