Dreißiger-Abschnitt 413

[Zu Dreißiger 412]

413,1         Mîn frouwe Antikonîe,       
413,2      vor valscheit diu vrîe,
413,3      dort al weinde im stêt.
413,4      ob iu daz niht ze herzen gêt,
413,5      sît iuch pêde ein muoter truoc,
413,6      so gedenket, hêrre, ob ir sît kluoc,
413,7      ir sandet in der magede her:
413,8      wær niemen sîns geleites wer,
413,9      er solt iedoch durch si genesen."
413,10      der künec liez einen vride wesen,
413,11      unz er sich baz bespræche
413,12      wier sînen vater ræche.
413,13      unschuldec was hêr Gâwân:
413,14      ez hete ein ander hant getân,
413,15      wande der stolze Ehcunat
413,16      ein lanzen durch in lêrte pfat,
413,17      do er Jofreyden fîz Ydœl
413,18      fuorte gegen Barbigœl,
413,19      den er Gâwâne vienc.
413,20      durch den disiu nôt ergienc.
413,21         dô der vride wart getân,
413,22      daz volc huop sich von strîte sân,
413,23      manneglich zen herbergen sîn.
413,24      Antikonîe de künegîn
413,25      ir vetern sun vast umbevienc:
413,26      manc kus an sînen munt ergienc,
413,27      daz er Gâwânen het ernert
413,28      und sich selben untât erwert.
413,29      si sprach "du bist mîns vetern suon:
413,30      du kundst durch niemen missetuon."
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