Dreißiger-Abschnitt 506

[Zu Dreißiger 505]

506,1      Ir habt kumbers mêr dan ich gesehn:       
506,2      lât iwern trôst an mir geschehn,
506,3      daz ich iwer hilfe schouwe."
506,4      "ich tuon," sprach er, "frouwe.
506,5         disem rîter wold ich sterben wern,
506,6      ich trûwt in harte wol ernern,
506,7      het ich eine rœren:
506,8      sehen unde hœren
506,9      möht ir in dicke noch gesunt.
506,10      wan er ist niht ze verhe wunt:
506,11      daz bluot ist sînes herzen last."
506,12      er begreif der linden einen ast,
506,13      er sleiz ein louft drabe als ein rôr
506,14      (er was zer wunden niht ein tôr):
506,15      den schoup er zer tjost in den lîp.
506,16      bat er sûgen daz wîp,
506,17      unz daz bluot gein ir flôz.
506,18      des heldes kraft sich ûf entslôz,
506,19      daz er wol redte unde sprach.
506,20      do er Gâwânn ob im ersach,
506,21      dancte er im sêre,
506,22      und jach, er hetes êre
506,23      daz er in schied von unkraft,
506,24      und frâgt in ober durch rîterschaft
506,25      wær komen dar gein Lôgrois.
506,26      "ich streich ouch verr von Punturtois
506,27      und wolt hie âventiure bejagn.
506,28      von herzen sol ichz immer klagn
506,29      daz ich nâhe geriten bin.
506,30      ir sultz ouch mîden, habt ir sin.
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