Dreißiger-Abschnitt 62

[Zu Dreißiger 61]

62,1      ûz verrem lande,       
62,2      den niemen rekande.
62,3      "sîn volc daz ist kurtoys,
62,4      beidiu heidensch und franzoys:
62,5      etslîcher mag ein Anschevîn
62,6      mit sîner sprâche iedoch wol sîn.
62,7      ir muot ist stolz, ir wât ist clâr,
62,8      wol gesniten al für wâr.
62,9      ich was sînen knappen bî:
62,10      die sint vor missewende frî:
62,11      si jehent, swer habe geruoche,
62,12      op der ir hêrren suoche,
62,13      den scheid er von swære.
62,14      von im vrâgt ich der mære:
62,15      sageten si mir sunder wanc,
62,16      ez wære der künec von Zazamanc."
62,17         disiu mær sagt ir ein garzûn.
62,18      "âvoy welch ein poulûn!
62,19      iwer krône und iwer lant
62,20      wærn derfür niht halbez phant."
62,21      "dune darft mirz loben niht.
62,22      mîn munt hin wider dir des giht,
62,23      ez mac wol sîn eins werden man,
62,24      der niht mit armüete kan."
62,25      alsus sprach diu künegîn.
62,26      "wê wan kumt er et selbe drîn?"
62,27         Den garzûn si des vrâgen bat.
62,28      höfslîchen durch die stat
62,29      der helt begunde trecken,
62,30      die slâfenden wecken.
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