Dreißiger-Abschnitt 11

[Zu Dreißiger 10]

11,1         Dô sprach der junge Anschevîn       
11,2      "got trœste iuch, frowe, des vater mîn:
11,3      den suln wir beidiu gerne klagen.
11,4      iu enmac nie man von mir gesagen
11,5      deheiniu klagelîchiu leit.
11,6      ich var durch mîne werdekeit
11,7      nâh ritterschaft in fremdiu lant.
11,8      frouwe, ez ist mir sus gewant."
11,9         dô sprach diu küneginne
11,10      "sît du nâch hôher minne
11,11      wendest dienest unde muot,
11,12      lieber sun, dir mîn guot
11,13      ûf die vart niht versmâhen.
11,14      heiz von mir enpfâhen
11,15      dîne kamerære
11,16      vier soumschrîn swære:
11,17      ligent inne phelle breit,
11,18      ganze, die man nie versneit,
11,19      und manec tiwer samît.
11,20      süezer man, mich die zît
11,21      hœren, wenn du wider kumest:
11,22      an mînen fröuden du mir frumest."
11,23         "frouwe, des enweiz ich niht,
11,24      in welhem lande man mich siht:
11,25      wan swar ich von iu kêre,
11,26      ir habt nâch ritters êre
11,27      iwer werdekeit an mir getân.
11,28      och hât mich der künic lân
11,29      als im mîn dienest danken sol.
11,30      ich getrûwe iu des vil wol,
  [Zu Dreißiger 12]