Dreißiger-Abschnitt 502

[Zu Dreißiger 501]

502,1      Durch rât si hânt den betterisen.       
502,2      in sîner jugent fürt unde wisen
502,3      reit er vil durch tjostieren.
502,4      wilt du dîn leben zieren
502,5      und rehte werdeclîchen varn,
502,6      muostu haz gein wîben sparn.
502,7      wîp und pfaffen sint erkant,
502,8      die tragent unwerlîche hant:
502,9      reicht übr pfaffen gotes segen.
502,10      der sol dîn dienst mit triwen pflegen,
502,11      dar umbe, ob wirt dîn ende guot:
502,12      du muost zen pfaffen haben muot.
502,13      swaz dîn ouge ûf erden siht,
502,14      daz glîchet sich dem priester niht.
502,15      sîn munt die marter sprichet,
502,16      diu unser flust zebrichet:
502,17      ouch grîfet sîn gewîhtiu hant
502,18      an daz hœheste pfant
502,19      daz ie für schult gesetzet wart:
502,20      swelch priester sich hât bewart
502,21      daz er dem kiusche kan gegebn,
502,22      wie möht der heileclîcher lebn?"
502,23         diz was ir zweier scheidens tac.
502,24      Trevrizent sich des bewac,
502,25      er sprach "gip mir dîn sünde her:
502,26      vor gote ich bin dîn wandels wer.
502,27      und leist als ich dir hân gesagt:
502,28      belîp des willen unverzagt."
502,29      von ein ander schieden sie:
502,30      ob ir welt, prüevet wie.
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