Dreißiger-Abschnitt 742

[Zu Dreißiger 741]

742,1         Der heiden truog et starkiu lit.       
742,2      swenner schrîte Thabronit,
742,3      da de küngîn Secundille was,
742,4      vor der muntâne Kaukasas,
742,5      so gewan er niwen hôhen muot
742,6      gein dem der ie was behuot
742,7      vor solhem strîtes überlast:
742,8      er was schumpfentiure ein gast,
742,9      daz er se nie gedolte,
742,10      doch si manger zim erholte.
742,11         mit kunst si de arme erswungen:
742,12      fiurs blicke ûz helmen sprungen,
742,13      von ir swerten gienc der sûre wint.
742,14      got ner Gahmuretes kint.
742,15      der wunsch wirt in beiden,
742,16      dem getouften unt dem heiden:
742,17      die nante ich ê für einen.
742,18      sus begunden siz ouch meinen,
742,19      wærn se ein ander baz bekant:
742,20      sine satzten niht hôhiu pfant.
742,21      ir strît galt niht mêre,
742,22      wan freude, sælde und êre.
742,23      swer den prîs gewinnet,
742,24      op er triwe minnet,
742,25      werltlîch freude er hât verlorn
742,26      und immer herzen riwe erkorn.
742,27         wes sûmestu dich, Parzivâl,
742,28      daz du an die kiuschen lieht gemâl
742,29      niht denkest (ich mein dîn wîp),
742,30      wiltu behalten hie den lîp?
  [Zu Dreißiger 743]