Dreißiger-Abschnitt 322

[Zu Dreißiger 321]

322,1      hêr Gâwân sol sich niht verschemn,       
322,2      ob er geselleschaft wil nemn
322,3      ob der tavelrunder,
322,4      diu dort stêt besunder.
322,5      der reht wære gebrochen sân,
322,6      sæze drob ein triwenlôser man.
322,7      ine bin her niht durch schelten komn:
322,8      geloubet, sît irz habt vernomn,
322,9      ich vorder kampf für schelten,
322,10      der niht wan tôt sol gelten,
322,11      oder lebn mit êren,
322,12      swenz wil diu sælde lêren."
322,13         der künec swîgt und was unvrô,
322,14      doch antwurte er der rede alsô.
322,15      "hêrre, erst mîner swester suon:
322,16      wær Gâwân tôt, ich wolde tuon
322,17      den kampf, ê sîn gebeine
322,18      læge triwenlôs unreine.
322,19      wil glücke, iu sol Gâwânes hant
322,20      mit kampfe tuon daz wol bekant
322,21      daz sîn lîp mit triwen vert
322,22      und sichs valsches hât erwert.
322,23      hab iu anders iemen leit
322,24      getân, machet niht breit
322,25      sîn laster âne schulde:
322,26      wan erwirbt er iwer hulde
322,27      daz sîn lîp unschuldec ist,
322,28      ir habt in dirre kurzen vrist
322,29      von im gesagt daz iweren prîs
322,30      krenket, sint die liute wîs."
  [Zu Dreißiger 323]