Dreißiger-Abschnitt 712

[Zu Dreißiger 711]

712,1      "Nu denct ob ir mîn œheim sît:       
712,2      durch triwe scheidet disen strît."
712,3         Artûs ûz wîsem munde
712,4      sprach an der selben stunde
712,5      "ôwê, liebiu niftel mîn,
712,6      daz dîn jugent hôher minne schîn
712,7      tuot! daz muoz dir werden sûr.
712,8      als tet dîn swester Sûrdâmûr
712,9      durch der Kriechen lampriure.
712,10      süeziu magt gehiure,
712,11      den kampf möht ich wol scheiden,
712,12      wesse ich daz an iu beiden,
712,13      op sîn herze untz dîn gesamnet sint.
712,14      Gramoflanz Irôtes kint
712,15      vert mit manlîchen siten,
712,16      daz der kampf wirt gestriten,
712,17      ezn understê diu minne dîn.
712,18      gesaher dînen liehten schîn
712,19      friunden ie ze keiner stunt,
712,20      unt dînen rôten süezen munt?"
712,21         si sprach "desn ist niht geschehn:
712,22      wir minn ein ander âne sehn.
712,23      er hât ab mir durch liebe kraft
712,24      unt durch rehte geselleschaft
712,25      sîns kleinœtes vil gesant:
712,26      er enpfienc ouch von mîner hant
712,27      daz zer wâren liebe hôrte
712,28      und uns beiden zwîvel stôrte.
712,29      der künec ist an mir stæte,
712,30      ân valsches herzen ræte."
  [Zu Dreißiger 713]