Dreißiger-Abschnitt 414

[Zu Dreißiger 413]

414,1         Welt ir hœrn, ich tuon iu kunt       
414,2      von ê sprach mîn munt
414,3      daz lûtr gemüete trüebe wart.
414,4      gunêrt diu strîtes vart,
414,5      die ze Schampfanzûn tet Vergulaht:
414,6      wan daz was im niht geslaht
414,7      von vater noch von muoter.
414,8      der junge man vil guoter
414,9      von schame leit vil grôzen pîn,
414,10      sîn swester diu künegîn
414,11      in begunde vêhen:
414,12      man hôrt in sêre vlêhen.
414,13         dô sprach diu juncfrouwe wert
414,14      "hêr Vergulaht, trüege ichz swert
414,15      und wær von gotes gebot ein man,
414,16      daz ich schildes ambet solde hân,
414,17      iwer strîten wær hie gar verzagt.
414,18      was ich âne wer ein magt,
414,19      wan daz ich truoc doch einen schilt,
414,20      ûf den ist werdekeit gezilt:
414,21      des wâpen sol ich nennen,
414,22      ob ir ruochet diu bekennen.
414,23      guot gebærde und kiuscher site,
414,24      den zwein wont vil stæte mite.
414,25      den bôt ich für den ritter mîn,
414,26      den ir mir sandet her în:
414,27      anders schermes het ich niht.
414,28      swâ man iuch nu wandel siht,
414,29      ir habt doch an mir missetân,
414,30      ob wîplîch prîs sîn reht sol hân.
  [Zu Dreißiger 415]