Dreißiger-Abschnitt 825

[Zu Dreißiger 824]

825,1      ZAntwerp wart er ûz gezogn.       
825,2      si was an im vil unbetrogn.
825,3      er kunde wol gebâren:
825,4      man muose in für den clâren
825,5      und für den manlîchen
825,6      habn in al den rîchen,
825,7      swâ man sîn künde ie gewan.
825,8      höfsch, mit zühten wîs ein man,
825,9      mit triwen milte ân âderstôz,
825,10      was sîn lîp missewende blôz.
825,11         des landes frouwe in schône enpfienc.
825,12      nu hœret wie sîn rede ergienc.
825,13      rîch und arme ez hôrten,
825,14      die stuonden en allen orten.
825,15      sprach er "frouwe herzogîn,
825,16      sol ich hie landes hêrre sîn,
825,17      dar umbe lâz ich als vil.
825,18      nu hœret wes i'uch biten wil.
825,19      gevrâget nimmer wer ich sî:
825,20      mag ich iu belîben bî.
825,21      bin ich ziwerr vrâge erkorn,
825,22      habt ir minne an mir verlorn.
825,23      ob ir niht sît gewarnet des,
825,24      warnt mich got, er weiz wol wes."
825,25      si sazte wîbes sicherheit,
825,26      diu sît durch liebe wenken leit,
825,27      si wolt ze sîme gebote stên
825,28      unde nimmer übergên
825,29      swaz er si leisten hieze,
825,30      ob si got sinne lieze.
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