Dreißiger-Abschnitt 626

[Zu Dreißiger 625]

626,1      Do enbôt ouch hêr Gâwân,       
626,2      ez wære frouwe oder man,
626,3      al der massenîe gar,
626,4      daz si ir triwe næmen war
626,5      und daz sim künege rieten kumn:
626,6      daz möhte an werdekeit in frumn.
626,7      al den werden er enbôt
626,8      sîn dienst unt sînes kampfes nôt.
626,9         der brief niht insigels truoc:
626,10      er schreib in sus erkant genuoc
626,11      mit wârzeichen ungelogen.
626,12      "nu ensoltuz niht langer zogen,"
626,13      sprach Gâwân zem knappen sîn.
626,14      "der künec unt diu künegîn
626,15      sint ze Bems der Korcâ.
626,16      die küneginne soltu
626,17      sprechen eines morgens fruo:
626,18      swaz si dir râte, daz tuo.
626,19      unt lâz dir eine witze bî,
626,20      verswîc daz ich hie hêrre sî.
626,21      daz du hie massenîe sîs,
626,22      daz ensage in niht decheinen wîs."
626,23         dem knappen was dannen gâch.
626,24      Arnîve sleich im sanfte nâch:
626,25      diu vrâgte in war er wolde
626,26      und waz er werben solde.
626,27      sprach er "frouwe, in sags iu niht,
626,28      ob mir mîn eit rehte giht.
626,29      got hüete iur, ich wil hinnen varn."
626,30      er reit nâch werdeclîchen scharn.
  [Zu Dreißiger 627]