Dreißiger-Abschnitt 158

[Zu Dreißiger 157]

158,1         Ywâneten niht bevilte,       
158,2      ern lêrte in underm schilte
158,3      künsteclîch gebâren
158,4      und der vînde schaden vâren.
158,5      er bôt im in die hant ein sper:
158,6      daz was gar âne sîne ger:
158,7      doch vrâgt ern "war zuo ist diz frum?"
158,8      "swer gein dir zer tjoste kum,
158,9      soltuz balde brechen,
158,10      durch sînen schilt verstechen.
158,11      wiltu des vil getrîben,
158,12      man lobt dich vor den wîben."
158,13         als uns diu âventiure gieht,
158,14      von Kölne noch von Mâstrieht
158,15      kein schiltære entwürfe in baz
158,16      denn alser ûfem orse saz.
158,17      sprach er ze Ywânete sân
158,18      "lieber friunt, mîn kumpân,
158,19      ich hân hie 'rworben des ich pat.
158,20      du solt mîn dienst in die stat
158,21      dem künege Artûse sagen
158,22      und ouch mîn hôhez laster klagen.
158,23      bring im widr sîn goltvaz.
158,24      ein ritter sich an mir vergaz,
158,25      daz er die juncfrouwen sluoc
158,26      durch daz si lachens mîn gewuoc.
158,27      mich müent ir jæmerlîchen wort.
158,28      diun rüerent mir kein herzen ort:
158,29      muoz enmitten drinne sîn
158,30      der frouwen ungedienter pîn.
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