Dreißiger-Abschnitt 693

[Zu Dreißiger 692]

693,1         Dô truoc der starke Parzivâl       
693,2      ninder müede lit noch erblichen mâl.
693,3      er het an den stunden
693,4      sînen helm ab gebunden,
693,5      in der werde künec sach,
693,6      zuo dem er zühteclîchen sprach
693,7      "hêr, swaz mîn neve Gâwân
693,8      gein iwern hulden hât getân,
693,9      des lât mich für in wesen pfant.
693,10      ich trage noch werlîche hant:
693,11      welt ir zürnen gein im kêrn,
693,12      daz sol ich iu mit swerten wern."
693,13         der wirt ûz Rosche_Sabbîns
693,14      sprach "hêrre, er gît mir morgen zins:
693,15      der stêt ze gelt für mînen kranz,
693,16      des sîn prîs wirt hôch unde ganz,
693,17      oder daz er jaget mich an die stat
693,18      aldâ ich trit ûf lasters pfat.
693,19      ir muget wol anders sîn ein helt:
693,20      dirre kampf ist iu doch niht erwelt."
693,21         dô sprach Bênen süezer munt
693,22      zem künege "ir ungetriwer hunt!
693,23      iwer herze in sîner hende ligt,
693,24      dar iwer herze hazzes pfligt.
693,25      war habt ir iuch durch minne ergebn?
693,26      diu muoz doch sînre genâden lebn.
693,27      ir sagt iuch selben sigelôs.
693,28      diu minne ir reht an iu verlôs:
693,29      getruoget ir ie minne,
693,30      diu was mit valschem sinne."
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