Dreißiger-Abschnitt 372

[Zu Dreißiger 371]

372,1         Dan fuor diu magt und ir gespil.       
372,2      si buten beide ir dienstes vil
372,3      Gâwâne dem gaste:
372,4      der neig ir hulden vaste.
372,5      sprach er "sult ir werden alt,
372,6      trüeg dan niht wan sper der walt
372,7      als erz am andern holze hât,
372,8      daz wurde iu zwein ein ringiu sât.
372,9      kan iwer jugent sus twingen,
372,10      welt irz inz alter bringen,
372,11      iwer minne lêrt noch ritters hant
372,12      von ie schilt gein sper verswant."
372,13         dan fuorn die magede beide
372,14      mit fröuden sunder leide.
372,15      des burcgrâven tohterlîn
372,16      diu sprach "nu saget mir, frouwe mîn,
372,17      wes habt ir im ze gebne wân?
372,18      sît daz wir niht wan tocken hân,
372,19      sîn die mîne iht schœner baz,
372,20      die gebt im âne mînen haz:
372,21      wirt vil wênec nâch gestriten."
372,22      der fürste Lippaut kom geriten
372,23      an dem berge enmitten.
372,24      Obylôt und Clauditten
372,25      saher vor im ûf hin gên:
372,26      er bat si bêde stille stên.
372,27      sprach diu junge Obilôt
372,28      "vater, mir wart nie nôt
372,29      dîner helfe: dar zuo gip mir rât.
372,30      der ritter mich gewert hât."
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