Dreißiger-Abschnitt 692

[Zu Dreißiger 691]

692,1      Mit dem künege in den rinc geriten,       
692,2      aldâ der kampf was erliten.
692,3      diu sach Gâwânn kreftelôs
692,4      den si für al die werlt erkôs
692,5      zir hôhsten freuden krône.
692,6      nâch herzen jâmers dône
692,7      si schrînde von dem pfärde spranc:
692,8      mit armen sin vast umbeswanc,
692,9      si sprach "verfluochet diu hant,
692,10      diu disen kumber hât erkant
692,11      gemacht an iwerm lîbe clâr,
692,12      allen mannen. daz ist wâr,
692,13      iwer varwe ein manlîch spiegel was."
692,14      si satzt in nider ûffez gras:
692,15      ir weinens wênec wart verdagt.
692,16      streich im diu süeze magt
692,17      aben ougen bluot unde sweiz.
692,18      in harnasche was im heiz.
692,19         der künec Gramoflanz sprach
692,20      "Gâwân, mirst leit dîn ungemach,
692,21      ezn wær von mîner hant getân.
692,22      wiltu morgen wider ûf den plân
692,23      gein mir komn durch strîten,
692,24      des wil ich gerne bîten.
692,25      ich bestüende gerner nu ein wîp
692,26      dan dînen kreftelôsen lîp.
692,27      waz prîss möht ich an dir bejagn,
692,28      ine hôrt dich baz gein kreften sagn?
692,29      nu ruowe hînt: des wirt dir nôt,
692,30      wiltu fürstên den künec Lôt."
  [Zu Dreißiger 693]